Circle of Reality – Creeon
Circle of Reality – Creeon

Circle of Reality – Creeon

Mitte Juni war es endlich so weit: Creeon veröffentlichten ihre neue Scheibe Circle of Reality. Gefunden hat sich die Band aus Brugg (CH) im 2009. Damals beschrieben sie ihre Stilrichtung sowohl im Rock wie auch im Metalbereich. Nach einem wegweisenden Besetzungswechsel 2014 veröffentlichten sie gut drei Jahre später und nach einer inspirierenden Stilfindungsphase ihr Deput-Album Help.

Mit dem von ihnen definierten Alternative Metal im Gepäck veröffentlichten die fünf Musiker Björn (Vocals), Samuel (Gitarre), Ralph (Gitarre), Gabriele (Bass) und Oliver (Schlagzeug) nun am 19.06.2020 ihr neustes Album Circle of Reality. Melancholisch, tiefgründig und aufrüttelnd sind Begriffe, die ich nach wiederholtem Hören mit diesem Werk verbinden möchte. Creeon beglücken uns mit insgesamt 11 neuen Songs, die alle eine Spieldauer von etwa 3 bis 4 Minuten aufweisen.

Sweet Decay ziert als Introsong die neue Scheibe und hat mich schon nach den ersten paar Sekunden für sich gewinnen können. Sachte führt eine ruhige Melodie einen an den Song heran. Als der Wechsel kam, alle Instrumente einstimmten und auch Björn seine Stimme erhob, war das für mich ein Zeichen eines gelungenen Startes.

Faded erschien bereits Anfang Mai und machte neugierig auf mehr. Die Single erzählt von Verwirrung und Dunkelheit im Herzen. Man weiss nicht, wie man die Unordnung wieder richten kann und ob man überhaupt Erfolg dabei haben wird. Der Text wird mit einem deutlich hervorgehoben Bass und Schlagzeug unterstrichen.

Bei We’re gonna lose steht die Thematik Natur im Vordergrund. Nach meinem Verständnis sprechen sie hier Probleme an, bei denen wir (die Menschheit) der Verursacher sind. Egal was wir zu guter Letzt machen werden, die Natur wird irgendwann Siegen und wir werden verlieren.

Beim Track We’re not done fällt mir der Background Gesang das erste Mal deutlich auf. Zu Beginn etwas ruhiger aber später dann doch eine gewisse Härte aufweisend, wird hier über einen Kampf gesungen, auf den man vorbereitet ist. Sehr atmosphärisch, wie ich finde, bewegen wir uns hier in einer verträumten Welt.

Als meinen Lieblingssong des Albums hat sich Take Care herauskristallisiert. Ruhig, melancholisch und ein Refrain, der hängen bleibt. Der Ohrwurm erzählt von einem gebrochenen Menschen, der sich nicht gut genug fühlt und um die geliebte Person zu schützen, einen anderen Weg einschlägt und Abstand sucht. Auch Stay with me thematisiert die Liebe zu einem Menschen. Hier aber mit dem Wunsch, die Person nie verlieren zu wollen.

Bei der Ballade Hope in Hell wird man mit der Gastmusikerin Sereina Telli überrascht. Die Stimme der Sängerin von Dead Venus (und ehemalige Burning Witches Sängerin) harmoniert erstaunlich gut mit dem Gesang von Björn. Auch hier steht die Sehnsucht und Liebe zu einer Person im Vordergrund. Mit Hoffnung im Herzen und dem Willen die Welt zum Stillstand zu bringen, damit es nicht endet, wird das ruhige Stück präsentiert.

Eine selbstkritische Richtung schlägt schliesslich der Song Fuck you all ein. Erzählt wird von einer Person, die man verloren hat und was man doch alles falsch gemacht habe. Der Verlust von dem, was man liebte, liegt einem schwer im Magen.

‚All I want so say is step back and gimme a break‘ – so beginnt der Song Gimme a break und setzt so schon zu Beginn eine kräftige Aussage, was hier thematisiert wird. Man will seinen Freiraum und benötig eine Pause von allem und jedem.

Den Schluss des Werkes ziert das Stück mit dem Namen Prometheus. Von der Befreiung der Menschheit, harter Arbeit und Träumen ist hier die Red . Die Unsicherheit, ob man zurückkommen wird, ist da, aber man weiss: ‚This it not the end‘. Eine gute Songwahl, um das Ende des Albums zu definieren, wie ich finde.

Einige der Songs erzählen von Schmerzen und Sehnsüchten, andere über Fehler und Probleme, die man beheben soll. Für meinen Geschmack in gewissen Moment etwas sehr melancholisch, aber alles in allem ein starkes Album, das ich wärmstens weiterempfehlen kann.

Wer mehr von Creeon hören oder sehen möchte, der kann die Band auf ihrer Webseite besuchen. Zudem sind sie auf den Social Media Plattformen InstagramFacebookYoutube und Spotify auffindbar.

Album Tracks

1. Sweet Decay
2. Faded
3. We’re gonna lose
4. We’re not done
5. Take Care
6. Stay with me
7. Hope in Hell
8. Fuck you all
9. First World Problems
10. Gimme a Break
11. Prometheus

Review: Tamara