Sadness ‐ Shrines of Dying Light
Sadness ‐ Shrines of Dying Light

Sadness ‐ Shrines of Dying Light

Am 13. November 2020 erschien das neue Album Sadness von Shrines of Dying Light. Die Schweizer Band praktiziert Melancholic Doom Metal und so öffnete ich mich bei diesem Album Review einem Musikgenre, mit dem ich mich so gut wie gar nicht auskannte.

Mit dem rot-durchtränkten Universum, geziert mit pochenden und explodierenden Planeten und dem Ruderboot, das sorglos dem Geschehen zuschaut, wurde ein guter Eye-Catcher geschaffen (Artworks by Augusto Peixoto, Iron Doom Design). Aufgenommen wurde das Album bei Zerom Music (Haegglingen) von Roman Zemp und schlussendlich gemixt und finalisiert im Rosenquarz Tonstudio Luebeck von Michael Hahn.

Mit dem Intro Entering Infinity wird die Geschichte eröffnet. Eine gross wirkende Stimme erzählt uns von ihren Erlebnissen. Im Hintergrund hört man hohen Frauengesang und Trommeln. Langsam und ruhig wird der Zuhörer auf die Erzählung vorbereitet. Beendet wird das Ganze mit in die Länge gezogenen Tönen, Klängen und tropfenähnlichen Geräuschen. Mit dem Song Whispers wird die Geschichte fortgesetzt. Eine beinahe flüsternde Stimme redet vom Aufgeben und selber daran schuld sein. Ein melancholischer Text, der nach den ersten zwei Minuten spürbar eindringlicher wird.

Mit zu Beginn relativ ausdrucksstarken Aufschlägen auf dem Becken des Schlagzeuges von Michael, ist auch beim Song Tragedy In The Woods die Düsterheit deutlich spürbar. Unterstützt wird Sänger Julian hier von Sängerin Sury, die in dem Sinne sein Echo darstellt. Die Melodie, die bei Flowers zum Ausdruck kommt, spricht mich persönlich bisher am meisten an. Julians Stimme ist zwar in einem kleineren Spielraum gehalten, beweist sich dafür trotzdem recht gut gegenüber den anderen Instrumenten. Ein langsamer, konstanter Rhythmus zieht sich spürbar bis hierhin durchs Album durch.

Ein kleiner Zwischeneinschub stellt das kurze Stück Into Singularity dar. Die Stimme, die zu Beginn schon zu uns gesprochen hat, greift die Erzählung nochmals auf und endet in immer höher werdenden Tönen. Saddest Man stellt den sogenannten Sadness Part 2 dar. Sänger Julian beweist hier, dass ihm auch eine tiefere Growling Stimme zugutekommt.

Void beginnt beinahe schon dramatisch, jedoch trotzdem ruhig und erinnert mich ansatzweise an den Beginn eines kleinen Orchesters. Der einzige deutschsprachige Song auf dem Album ist Farblos. Um ganz ehrlich zu sein, sagt mir diese Umsetzung am meisten zu. Der Songtext, den Julian wiedergibt, ist verständlich und die tiefe Männerstimme im Hintergrund ergänzt die ganze Stimmung super. Die Album-Geschichte wird schlussendlich mit Solitude abgeschlossen. Der Erzähler beichtet uns, dass er es versucht hat, aber nie herausschaffen wird. Jeden Tag treibt er etwas weiter weg. Das Keyboard unterstützt die Stimmung bei diesem Song kräftig.

Für mich war das Hören dieser Scheiben eine spannende Erfahrung. Am Ende dieses Reviews muss ich zugeben, dass mich das Genre an sich nicht wirklich fesseln konnte. Ich persönlich bewege mich vor allem im Power Metal und im Nu Metal, aber ich bin offen für Neues und lasse mich gerne überraschen. Nach einer vor dem Review kurz stattfindenden Recherchearbeit kann ich aber garantieren, dass ein Doom Metal Fan mit dem neuen Album von Shrines of Dying Light glücklich werden wird. Schwere und langsame Gitarrenriffs und eine düstere Grundstimmung sind Merkmale dieses Musikgenres und auch die melancholischen Texte werde durchaus auch bei ihrem Album widergespiegelt.

Wer mehr von Shrines of Dying Light hören oder sehen möchte, der kann die Band auf ihrer Webseite besuchen. Zudem sind sie auf den Social Media Plattformen InstagramFacebookYoutube und Spotify auffindbar.

Musiker

Julian – Vocalist / Rhythm Guitarist
Michael – Drummer
Roger – Bassist
Roman – Lead Guitarist

Album Tracks

1. Entering Infinity
2. Whispers – Sadness – Part1
3. Tragedy In The Woods
4. Flowers
5. Into Singularity
6. Saddest Man – Sadness – Part2
7. Void
8. Farblos
9. Solitude

Review: Tamara