Am 01.02.2020 waren wir in der Konzertfabrik Z7. Dort erwarteten uns vier Bands, die sich in den Musikrichtungen Dark Rock, Melodic Death und Symphonic-Powermetal bewegen.
Oceans
Die vierköpfige Band Oceans eröffnete den Abend. Bestehend aus den Musikern Timo Rotten, Patrick Zarske, Thomas Winkelmann und J.F. Grill veröffentlichten sie am 10.01.2020 ihr Debut Album mit dem Namen The Sun And The Cold. Live spielten sie davon die beiden Songs We are the Storm und Take The Crown.
Die Band überzeugte mich sowohl mit ihrem energievollen Auftritt wie auch mit den kleinen Gesprächen zwischendurch. Die Weissagung von Sänger Timo, dass es okey ist, nicht okey zu sein, blieb mir noch bis auf dem Heimweg in meinen Gedanken hängen. Ich empfand seine Art und Weise einen Übergang in den nächsten Song zu gestalten als sehr angenehm und anhand einiger Gesichtern im Publikum wurde klar, dass er bei dem ein oder anderen mit dieser Aussage direkt ins Schwarze getroffen hat. Dieses Konzert behalte ich gerne in Erinnerung.
Nailed To Obscurity
Nach dem gelungenen Start in den Abend mit Oceans folgte Nailed to Obscurity, eine fünfköpfige Melodic Death Metal Band aus dem Ostfriesland. Gegründet haben sie sich 2005 und veröffentlichten seither vier Alben und eine Demo.
Seit 2018 ist die Band beim Musiklable Nuclear Blast unter Vertrag, bei dem sie 2019 nun ihr neuestes Album Black Frost veröffentlichten und mehr Erfolg erzielten als bei ihren bisherigen Werken. In den Abend eingestiegen sind sie mit dem dazu passenden Titeltrack Black Frost. Mich persönlich konnte ihr Auftritt leider nicht so packen. Grund dafür war der Bass, der alles recht überdröhnte und somit die Soundabmischung einfach nicht wirklich der Hit war. Abgeschlossen haben sie ihr Konzert mit dem Song Desolate Ruin.
Lord Of The Lost
Je näher wir der nächsten Band kamen, desto mehr Leute versammelten sich in den vorderen Reihen. Langsam wurde es etwas kuscheliger. Lord of the Lost ist eine deutsche Dark Rock Band aus Hamburg. Zu Beginn war es ein Soloprojekt von Chris Harms, welches unter dem Namen The Lord 2005 unterwegs war. Keine zwei Jahre später schlossen sich ihm jedoch befreundete Musiker an und 2007 war sein Soloprojekt dann bald Geschichte. Um Namensstreitigkeiten bei der Bandgründung zu vermeiden, wurde der Name zu Lord of the Lost geändert.
Der ausgefallene Stlye der Band fiel mir direkt ins Auge, als die Band auf die Bühne kam. Die Farbe Schwarz war stark vertreten. Abstrakte Schminke schmückte ihre Gesichter und dennoch war eine gewisse Eleganz vorhanden. Auch im Publikum waren einige Fans zu entdecken, die sich in Schale geworfen hatten. Sänger Chris stach mit seiner schwarzen Halskrause und seinen Kontaktlinsen besonders hervor. Seine Bewegungen, aber auch die der Bandmitglieder, auf der Bühne wie auch vor dem Publikum im Graben waren sehr selbstbewusst. Es herrschte eine tolle Stimmung in der Halle und man spürte, dass viele im Publikum heute Abend wegen Lord of the Lost den Weg in die Konzertfabrik Z7 wagten. Die Freude der Fans war umso grösser, als sich die Musiker nach ihrem Auftritt noch unter die Besucher mischten.
Equilibrium
Nach den drei Vorbands folgte nun der Headliner des Abends, auf den ich mich sehr freute. Equilibrium ist eine Symphonic-Powermetal Band aus Maisach, Deutschland. Die Band setzt sich aus den folgenden sechs Musikern zusammen: Robse, René, Dom, Skar, Skadi und Hati. Seit ihrer Gründung 2001 erschienen insgesamt sechs Alben, eine Demo und eine EP. Ihr neustes Werk Renegades, mit dem sie im Moment auf Tour sind, veröffentlichten die Musiker 2019.
Ich hatte nun schon das dritte Mal die Möglichkeit die Band live erleben zu können. Für mich ist es immer wieder ein grosses Highlight, wenn sie ein Konzert in der Schweiz ansagen. Auch Sänger Robsen ist scheinbar immer sehr erfreut, wenn auf ihrem Tourplan die Konzertfabrik Z7 eingetragen ist. Das sei für ihn eine Herzenssache, meinte er. Passend dazu wurde der Song Heimat gespielt. Die Verbindung, die Robsen in diesem Fall zu Familie und seinen Fans machte, war herzallerliebst und einer der vielen Gründe, warum ich mich immer so auf einen Abend mit Equilibrium freue.
Auch meinen Lieblingssongs Blut im Auge, Waldschrein, Born to be epic und Path of Destiny wurden gespielt. Der Part, wo Bassist Skar, auch bekannt als Martin Berger, den Gesang übernahm, gefiel mir besonders, da mir seine Stimme sehr zusagt.
Als sich das Konzert dem Ende zuneigte, verabschiedete sich Equilibrium von uns. Ein paar der Musiker mischten sich danach noch unter die Besucher. Der Abend empfand ich als sehr gelungen. Nebst meiner Liebe zur Musik von Equilibrium, die mich wieder einmal mehr nach Pratteln führte, begeisterte mich zudem die Band Oceans sehr, weswegen ich es mir auch nicht nehmen liess mit ihnen nach dem Konzert kurz ins Gespräch zu kommen.
Fotografin: Tamara
Review: Minimi